Gedenken in Rommerskirchen

Der Bombenangriff bleibt unvergessen

Rommerskirchen · Die Zahl der Toten bei der Attacke am 1. März 1945 wird auf 140 bis 150 geschätzt. Nur etwa die Hälfte der Opfer ist namentlich bekannt.

(Ssc) Die St.-Sebastianus-Bruderschaft Rommerskirchen hat wieder der Todesopfer des Bombenangriffs auf den Rommerskirchener Ortskern am 1. März 1945 gedacht. Die Gedenkzeremonie fand in der Pfarrkirche St. Peter statt. Nach einer Gedenkrede des früheren Brudermeisters Udo Kazmierski wurde am Ehrenmal an der Kirche ein von der Gemeinde Rommerskirchen gestifteter Kranz niedergelegt.

Tote und Verletzte hatte es bei diversen alliierten Bombenangriffen schon zuvor auch in anderen Ortsteilen gegeben, doch das größte Bombardement ereignete sich zwei Tage, bevor am 3. März die US-Armee in Rommerskirchen einmarschierte. Am 1. März 1945 erreichte um 11.01 Uhr die in Frankreich gestartete 410. Bombardement Group der 9. Bomberdivision der US-Air-Force die Gemeinde und legte den Ortskern in Schutt und Asche. Die Zahl der Toten wird auf 140 bis 150 geschätzt, von denen nur etwa die Hälfte namentlich bekannt sind.

Laut Einsatzprotokoll, das die National Archives and Records Administration in Washington DC in Kopie nach der Jahrtausendwende an den damaligen Gemeindearchivar Gerd Blaschke übersandt hatte, wurden 232 jeweils 250 Kilo schwere „general-purpose“-Bomben abgeworfen. Der Einsatzbefehl für das Bombergeschwader: Angriff auf das „Communication Center“. Noch im Februar 1945 hatte die Wehrmacht nämlich im Kirchturm von St. Peter eine Richtfunkanlage installiert. An der Venloer Straße befand sich im Eingangsbereich zur Kirchgasse ein mit SS-Leuten besetztes Chiffrierbüro.

Die Kirche wurde bei dem Angriff dem Erdboden gleichgemacht, ihr Turm wies schwere Schäden auf. Völlig zerstört war der angrenzende Bereich zwischen dem Marktplatz und der Venloer Straße. Nachdem am 3. März 1945 die ersten amerikanischen Tanks einrollten und die Nazi-Herrschaft endgültig beendeten, ordneten sie zwei Tage später die Beerdigung der Bombenopfer an. Die meisten wurden in einem Massengrab beerdigt.

 

Schreibe einen Kommentar