Brauchtum in Rommerskirchen: Peter & Paul-Fest mit Majestäten im Wartestand
Rommerskirchen. Es hätte alles so schön sein können, ein Neustart, der optimistisch stimmt für die Zukunft. Denn die St. Sebastianus Bruderschaft Rommerskirchen konnte nach drei Jahren ohne Majestät endlich wieder einen Kronprinzen vorweisen.
Die Bruderschaft gedachte ihrer Verstorbenen. Foto: Bruderschaft
(ssc) Und eigentlich sollte Markus Geller mit seiner Kronprinzessin Anke beim traditionellen Peter & Paul – Fest ebenso in einer feierlichen Zeremonie gekrönt werden wie der Jugendprinz – Anwärter Marc Eltner. Doch dann kam das Coronavirus und machte alle schönen Pläne zunichte. Schweren Herzens sagten die Schützen das Fest ab. Dennoch wollten sie den Termin nicht einfach verstreichen lassen. Und so entschied man sich für eine Zusammenkunft in kleinem Rahmen, die sich trotzdem zu einer würdigen Veranstaltung entwickelte.
Die hatte mit einer Festmesse begonnen, bei der Gesichtsmaske und Sicherheitsabstand zwischen den Teilnehmern dazu gehörten. Pfarrer Müller ging auf die besondere Situation ein. Danach machten sich die Sebastianer in einer kleinen Prozession auf den Weg zum alten Friedhof. Begleitet wurden sie von den Klängen der Totenglocke von St. Peter zur Erinnerung an die bis dahin ca. 500.000 Opfer der Corona-Pandemie.
Einige Freunde aus den Reihen der Hobbymusikanten aus Eckum gaben dem kleinen Festakt mit Kranzniederlegung einen würdigen Rahmen. Brudermeister Peter-Josef Plück zog in seiner kurzen Rede einen Vergleich mit der spanischen Grippe während den Jahren 1918 bis 1920, die etwa 50 Millionen Tote gefordert hatte. Der Brudermeister betonte, dass es ihn mit Dankbarkeit erfülle, in diesen Zeiten in einem Land wie Deutschland zu leben, wenn man sich die Geschichte vor Augen halte.
Die St. Sebastianus Bruderschaft Rommerskirchen richtet nun den Blick nach vorn und hofft auf bessere Zeiten. Schließlich sollen im nächsten Jahr das Kronprinzenpaar Anke und Markus Geller sowie Jugendprinz-Anwärter Marc Eltner doch noch gekrönt werden. Dann fände die ungewöhnliche Geschichte von den Majestäten im Wartestand ein glückliches Ende – und die Tradition des Peter & Paul – Festes im bekannten Rahmen seine willkommene Fortsetzung.
Quelle: NGZ (Text: Stefan Schneider)